Nahrung für unsere Haut
Hautpflegeprodukte genauer betrachtet

Wir treffen täglich etliche Entscheidungen – wichtige und weniger wichtige. Unserer Gesundheit zuliebe sollten wir uns ehrlich und kritisch damit auseinandersetzen, was auf unsere Haut und somit in unseren Körper kommt. Alles, was wir täglich tun und zu uns nehmen, hat einen Einfluss auf unser Wohlbefinden und kann uns entweder stärken oder schwächen.

Wir können uns einerseits genauer mit den Produkten befassen, die bereits Einzug in unser Zuhause gefunden haben und andererseits können wir beginnen unsere Hautpflegeprodukte selbst herzustellen. Wir können die Verantwortung für unsere Gesundheit selbst in die Hand nehmen! „Teil der großen Aufgabe unsere Gesundheit zu schützen sowie unsere Zukunft und die unseres Planeten verantwortungsvoll, fair und nachhaltig zu gestalten, ist auch die Wahl der kosmetischen Pflege.“ (Stiens 2013: 11)

Wenn wir anfangen Kosmetik selber zu rühren, dann können wir selbst darüber bestimmen, welche Inhaltsstoffe wir verwenden. Wir können dann Produkte herstellen, die auf unsere individuellen Bedürfnisse abgestimmt sind und uns auch wirklich gut tun. Auch unsere Haut isst und braucht kostbare Nahrung. „Natürliche Hautpflege ist daher ein sinnvoller weiterer Schritt für alle, die künstliche Stoffe in der Ernährung vermeiden und frische Lebensmittel auf dem Teller vorziehen. Denn, ob Nahrung oder Kosmetik, beide gelangen ins Innere des Körpers.“ (Nedoma 2013: 13)

 

Wie wir in unseren Tag starten

Die Morgenroutine im Bad ist bei den meisten Menschen sehr ähnlich. Wir duschen, verwenden ein schäumendes Duschgel oder nehmen ein Bad mit einem wohlriechenden Badezusatz. Wir shampoonieren die Haare, benutzen danach noch den passenden Conditioner und etwas später dann alle möglichen weiteren Haarpflegeprodukte. Nach dem Duschen tragen wir Deo auf, vielleicht cremen wir auch unsere Haut noch ein. Wir putzen uns die Zähne – dabei soll die Zahnpasta natürlich für einen guten Geschmack sorgen. Danach verwenden wir wahrscheinlich noch ein bisschen Schminke und sprühen uns mit dem neuesten Parfum ein.

Bereits in den frühen Morgenstunden haben wir unseren Körper mit einigen hundert verschiedenen Stoffen konfrontiert, von denen wir nicht wirklich wissen, wie sie wirken. Die meisten von uns haben sich bisher nicht mit den Inhaltsstoffen ihrer Kosmetikprodukte auseinandergesetzt und viele wissen nicht, was sie sich und ihrer Haut da eigentlich alles zumuten. Wir vertrauen auf gute Qualität. Doch bei genauer Betrachtung erweisen sich viele der sogenannten Pflege-Produkte sogar als potentiell gesundheitsgefährdend!

Die VerbraucherInnen werden oft in die Irre geführt. Viele herkömmliche Kosmetikhersteller betreiben greenwashing. Sie werben also etwa mit Bezeichnungen wie „pflanzlich“, „natürlich“ oder „mit Olivenöl“ oder bedrucken ihre Produkte mit Pflanzenfotos, die Natürlichkeit suggerieren. Doch in herkömmlichen Kosmetika steckt oft viel mehr Chemie drinnen als wir glauben. Außerdem hilft uns auch die Deklaration der Inhaltsstoffe nicht immer weiter, denn Hersteller sind erst ab einer Menge von 1% dazu verpflichtet einen Inhaltsstoff anzuführen. (vgl. Schimmelpfennig 2013: 27f.)

Auch bei Naturkosmetik kann man sich nicht immer auf gute Qualität verlassen, denn der Begriff ist nicht geschützt. In der europäischen Kosmetikverordnung, der alle kosmetischen Mittel unterliegen, ist keine gesetzliche Regelung für diesen Begriff festgelegt. Beim Einkauf von Naturkosmetik sollten wir daher auf unabhängige Gütesiegel achten. Nur zertifizierte Naturkosmetik muss strenge Richtlinien erfüllen. Eine Übersicht der verschiedenen Siegel gibt es zum Beispiel auf der Webseite von global2000. (vgl. https://www.global2000.at/sites/global/files/Naturkosmetiksiegel.pdf, abgerufen am 20.12.2018)

 

Inhaltsstoffe aus dem Chemielabor

Die Kosmetikindustrie kann zwar nicht gänzlich tun, was sie möchte, aber dennoch bewahrt uns die Gesetzgebung nicht davor, dass gefährliche Substanzen in die Produkte gelangen. Vor Risiken und Nebenwirkungen werden wir nicht geschützt. Künstliche Inhaltsstoffe „können sich im Körper anreichern, Gewässer verschmutzen und die Umwelt belasten.“ (Nedoma 2013: 17)

Zu bedenken ist auch, dass in einem Produkt immer mehrere Inhaltsstoffe enthalten sind und es keine systematischen Studien zu den langfristigen Auswirkungen eines solchen Chemiecocktails gibt bzw. es schier unmöglich wäre eine solche Studie in die Realität umzusetzen.

 

Die Umstellung von Chemie auf Natur

Wenn wir unseren Körper von Chemie auf Natur umstellen möchten, dann müssen wir zu Beginn damit rechnen, dass Haut und Haare darauf reagieren könnten. Das sollte uns aber nicht weiter beunruhigen, sondern ist lediglich ein Zeichen davon, dass wir Abfall- und Giftstoffe loswerden. „Ist der Umstellungsprozess aber erst einmal abgeschlossen, werden Sie nicht nur ein völlig neues Haut- und Haargefühl, sondern auch das wunderbar beruhigende Gefühl haben, Ihrer Haut etwas Gutes zu tun …“ (Schimmelpfennig 2013: 239) Es braucht einfach ein bisschen Geduld und Vertrauen.

 

Die Vorteile selbst gerührter Kosmetik auf einen Blick

Selbst gerührte Kosmetik hat viele Vorteile: Wir übernehmen die Verantwortung für unsere Gesundheit und sorgen gut für uns. Wir entscheiden selbst, woraus unsere Pflege zusammengesetzt sein soll. Wir wissen ganz genau, was in unseren Kosmetikprodukten drinnen ist. Wir können die Produkte auf unsere eigenen Bedürfnisse abstimmen. Wir können gänzlich auf Konservierungsstoffe verzichten. Wir können Pflegeprodukte herstellen, die ohne Tierversuche konzipiert wurde. Wir produzieren weniger Müll, da wir keine unnötigen Verpackungsmaterialien brauchen. Wir geben viel weniger Geld für Kosmetikartikel aus und haben dennoch beste Qualität.

Im Rahmen der feinrühren-Beratung kann Kosmetik übrigens selbst hergestellt werden. Wir verwenden dabei hochwertige Rohstoffe aus biologischem Anbau und stellen Hautpflegeprodukte her, die auf die individuellen Bedürfnisse abgestimmt sind.

 

Literatur

Nedoma, Gabriela (2013): Grüne Kosmetik. Bio-Pflege aus Küche und Garten. Linz: freya.

Schimmelpfennig, Marion (2013): Giftcocktail Körperpflege. Der schleichende Tod aus dem Badezimmer. Birstein-Lichenroth: J.K. Fischer-Verlag.

Stiens, Rita (2013): Die Wahrheit über Kosmetik. Der kritische Wegweiser durch den Kosmetik-Dschungel. Ankum: RS-Media.

 

Internetquellen

global2000: Naturkosmetik Labels in der Übersicht. https://www.global2000.at/sites/global/files/Naturkosmetiksiegel.pdf, abgerufen am 17.01.2018.